Balinesische Namen

Balinesische Namen

In Deutschland machen sich viele Eltern monatelang Gedanken über den Namen ihres Kindes. Oft ist es sogar bis zur Geburt ein wohl gehütetes Geheimnis. In Bali ist das anders, wie wir heute wieder einmal gemerkt haben.

Am Morgen kam die freudige Nachricht. „Ibu Bettina dan Bapak Rolf“, schrieb unser balinesischer Freund Jersan per WhatsApp, „der zweite Sohn ist da!“ Und als wir zurückfragten, wie er denn heißen solle, kam die lapidare Antwort: „Untuk nama, masih belum ada ide…“ Das heißt: „Für den Namen haben wir noch keine Idee…“

In Bali macht man sich darüber nicht so viele Gedanken, denn zunächst einmal gibt es eine ganz pragmatische Regel: Kinder werden nach der Reihenfolge ihrer Geburt benannt. So heißt dann der erste Sohn Wayan, manchmal auch Putu oder Gede, und die erste Tochter Luh.

Das zweite Kind heißt Made oder Nengah („in der Mitte“) oder Kadek („der/die zweite“).

Für das dritte Kind stehen zwei Namen zur Verfügung, entweder Nyoman (der/die jüngste) oder Komang („das behütete Baby“), und das vierte Kind heißt immer Ketut („das, was noch folgte“, es kann aber auch meinen „das unerwünschte, nicht erhoffte“).

Um Jungen und Mädchen zu unterscheiden, wird dann noch „I“ für Jungen („I Made“) oder „Ni“ für Mädchen („Ni Komang“) hinzugefügt.

Vor allem innerhalb der Familie gilt dann ein zweiter oder gar dritter Name als Kosename. So wird Jersans erster Sohn zum Beispiel Satya gerufen.

Eine sehr gründliche Darstellung der balinesischen Namenskunde hat Eva Veres verfasst. Sie finden sie unter folgendem Link:

http://www.tetti.de/BALI/NAMEN/

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