Pura Beji
Auch die Tempel im Norden Balis lohnen einen Besuch wegen ihrer besonders expressiven Steinmetzkunst, z.B. der Pura Beji:Auf der Fahrt von Singaraja nach Air Sanih zweigt nach wenigen Kilometern in Sangsit links eine schmale Straße ab, die zum Pura Beji führt. Der Pura Beji ist nicht groß, zählt aber sicherlich zu den interessantesten Tempeln in der Nähe der Küste Nordbalis. Er ist der Göttin Dewi Sri geweiht, die in den religiösen Vorstellungen der Balinesen eine besondere Stellung einnimmt. Sie ist die Reisgöttin und sorgt damit für die Nahrung, für die Fruchtbarkeit und für die Erhaltung des Lebens. Das erinnert sehr stark an die Muttergöttinnen, wie wir sie aus der Antike kennen: Demeter in Griechenland, Ceres in Rom.
Der Pura Beji ist in gewisser Weise einzigartig. Er ist nicht, wie sonst üblich, aus schwarzem Lavagestein, sondern aus rötlichem Sandstein gebaut. Außerdem umfasst er nicht mehrere Innenhöfe und Schreine, sondern der Tempelbereich wird durch eine hohe „Portal-Wand“ in zwei Hälften geteilt.
Das Portal wie auch das Eingangstor an der Straße gehören zu den Höhepunkten balinesischer Steinmetzkunst. Fantastische Tiere und Fabelwesen bewachen die Türen, die Wand selbst ist mit weit auswuchernden Ranken und Blüten geschmückt, und das alles nicht in einer statischen Vorderansicht, sondern höchst lebendig und wie in steter Bewegung.
Hat man eine der Türen durchschritten, öffnet sich der hintere Teil des Tempelgeländes, in dem sich einige Balés für die Götter befinden, der aber ansonsten leer und ruhig ist.
Für Hochzeitspaare ist der Pura Dewi ein beliebtes Ziel. Sie lassen sich dort fotografieren und erhoffen sich von dem Besuch der Göttin Segen für ihre Ehe. Wir haben dort erlebt, dass ein sehr festlich gekleidetes Paar für die Einladungskarte zur Hochzeit fotografiert wurde.