DANA ABADI BALI FOUNDATION- Eine Stiftung für Bali

DANA ABADI BALI FOUNDATION- Eine Stiftung für Bali

Wayan Suantika ist ein junger Mann, der ohne zu zögern antwortet, wenn man ihn nach seinem wichtigsten Ziel fragt: „Ich will etwas Beispielhaftes tun für die Zukunft Balis!“ Und die Begründung? „Ich will den Menschen etwas von all der Liebe zurückgeben, die ich selber in meinem Leben geschenkt bekommen habe!“ 

Das sind keine steilen Sätze, die da jemandem „mal so eben“ und recht flott über die Zunge gehen. Man merkt das schnell, wenn man mit Wayan länger redet. Wir kennen ihn inzwischen seit 13 Jahren, haben seine glänzenden schulischen und universitären Erfolge miterlebt und werden von ihm mit großer Selbstverständlichkeit „Mom“ und „Papa“ genannt.

Unmittelbar nach seinem Master-Abschluss hat sich Wayan mit einigen jungen Menschen zusammengetan, um seinem großen Ziel einen Schritt näher zu kommen. Dazu gründete er mit Ari, die damals noch studierte, eine Stiftung, die „Dana Abadi Bali Foundation“. Und da Wayan keine halben Sachen mag, besteht der Stiftungszweck in der Förderung von Bildung und Erziehung, von Kultur und Religion, der Stärkung der Gesellschaft, der Wissenschaften und des Gesundheitswesens. In all diesen Bereichen, so glaubt Wayan, gibt es erheblichen Entwicklungsbedarf. Aber gleichzeitig betont er, dass diese Entwicklung bei aller geforderten Modernität nicht die Wurzeln von Religion und gesellschaftlichem Zusammenhalt gefährden dürfe. Darin besteht für ihn die zentrale Aufgabe der „generasi modern“, der modernen, jungen Generation seiner Altersgenossen.

      

Pro Bali Award 2016

Dieses Spektrum bildete die Stiftung denn auch bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt im August 2016 ab. Über 400 Gäste waren gekommen, darunter der Vizegouverneur von Bali, I. Gusti Bagus Alit Putra. Aber auch der letzte Nachfahre der früheren Könige von Denpasar war dabei, Rektoren und Professoren der Universitäten von Denpasar und Surabaya und der höchste Hindu-Priester von Bali. Die Stiftung verleiht ihren „Pro Bali Award“ für besondere Leistungen in den Bereichen Religion, Wissenschaft, Landwirtschaft, Unternehmertum, Umweltschutz und Tourismus. Zusätzlich gibt es einen Sonderpreis für eine Person, die auf ganz außergewöhnliche Weise ihr Leben meistert und somit beispielhaft als Inspiration für andere dienen kann. Für uns war die Veranstaltung insofern von besonderer Bedeutung, als Bettina den Bali Award für ihre Verdienste um einen nachhaltigen Tourismus erhielt.

Vize-Gouverneur I. Gusti Bagus Alit Putra bei der Verleihung des Bali-Award 2016 an Bettina
Wayan Suantikas Rede anlässlich der Verleihung des Bali Awards 2016

Inspiration – das ist einer der zentralen Begriffe in der Arbeit dieser kleinen Stiftung. Wayan selber hat sich seine Inspiration überall dort geholt, wo er glaubte, etwas lernen zu können. Das waren einzelne Menschen, die er als Ratgeber nutzte. Das war sein Studium, in dem er sich mit internationalen Beziehungen beschäftigte. Das waren Stipendiaten-Aufenthalte in Indien und Japan, wo er danach suchte, was einen Staat, eine Gesellschaft stark und fortschrittlich macht. Drei Erkenntnisse leiten ihn seitdem. Erstens: ich will von den Besten lernen, weil ich zu den Besten gehören will. Zweitens: Ich will nicht (nur) reden, sondern handeln. Drittens: Bildung ist der Schlüssel, und Bildung gewinnt ein Mensch nicht nur durch Lernen und Nachdenken, sondern auch durch die Begegnung mit anderen Menschen, die ihn inspirieren und begeistern.

Und konsequent auf diese Weise arbeitet die Dana Abadi Bali Foundation. Sie präsentiert inspirierende Beispiele der Öffentlichkeit. Sie bringt Menschen, die ähnlich denken, zusammen und vernetzt sie in ihrem Engagement. Sie leistet selbst Beiträge zu dem großen Ziel – eine bessere Zukunft für Bali.

Workshop zur Weiterentwicklung der Stiftung

Wir beobachten diese Stiftung jetzt seit fast drei Jahren. Jedes Mal wieder sind wir beeindruckt von ihren Aktionen und vor allem von ihrer Wirksamkeit, dem „social impact“. Deshalb haben wir auch mit großer Bereitschaft zugesagt, als Wayan uns bat, mit seinem Team einen Workshop durchzuführen. Es ging um die Frage, wie die Stiftung sich weiter entwickeln kann. Am 18. August, einen Tag nach dem Besuch in „Summa Education“, trafen wir uns mit Ari, Nyoman und Bayu, dem Leitungsteam der Stiftung. Im Mittelpunkt unserer Überlegungen stand die Frage „Wo steht die Stiftung in drei oder fünf Jahren und wie gestaltet sie den Weg dorthin?“

Erste Ideen entstehen

                                                                                   Erste Ideen entstehen …

Erste Ideen entstehen                                                                                   … wandern aufs Papier …

Workshop
… und gewinnen ihre endgültige Gestalt.

Strategische Ziele für die nähere Zukunft

Am Ende haben Ari, Nyoman und Bayu ihre Vorstellungen in einem Plakat zum Ausdruck gebracht. Die Stiftung soll sich zunächst auf das große Ziel konzentrieren, Eltern zu ermutigen und zu befähigen, ihren Erziehungsauftrag bewusst wahrzunehmen. Dazu wollen sie auf Eltern zugehen und Seminare zu Erziehungsfragen, aber auch zur eigenen Rollenklärung anbieten. Klar ist, dass die Stiftung dieses Ziel derzeit nicht aus eigener Kraft erreichen kann, sondern finanzielle Unterstützung benötigt. Wir haben gemeinsam Elemente einer Fundraisingstrategie entwickelt, die im ersten Schritt den Beratungs- und Professionalisierungsbedarf der Stiftung finanzieren soll. Sobald die Finanzierungsbasis gesichert ist, können drei weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Dringend notwendig ist die Beschaffung größerer und vor allem bautechnisch besserer Räume, als zweites soll die eigene pädagogische Kompetenz erweitert werden und die von der Stiftung betriebene Schule eine staatliche Anerkennung erlangen, als drittes schließlich muss das Finanzmanagement professionalisiert und eine Konzeption für das Marketing entwickelt werden.

Das Ergebnis des Workshops auf einem Chart
Das Ergebnis des Workshops auf einem Chart

Anspruchsvolle Ziele sind das, sie lassen sich wahrlich nicht von heute auf morgen erreichen. Um so beeindruckender war es, die jungen Leute bei ihrem Nachdenken, ihren Diskussionen und schließlich bei der Präsentation ihrer Ergebnisse zu erleben. Ihre Begeisterung steckt an und macht so richtig Lust, auch in Zukunft weiter mit ihnen zu arbeiten!

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